Die Lage nach der Dürrekatastrophe in Ostafrika hat sich nach wie vor nicht entspannt. Die seit Jahrzenten bestehenden Flüchtlingslager in Kenia sind überfüllt, neue Plätze für Flüchtlinge werden gesucht und eingerichtet. Marcus Sting soll für das DRK einen möglichen Einsatz einer DRK-Gesundheitsstation, in einem Flüchtlingslager nahe Dadaab, vor Ort prüfen. Sein Einsatz wird wahrscheinlich ca. 3-4 Wochen dauern.
In den Flüchtlingslagern rund um Dadaab nahe der somalischen Grenze, leben schätzungsweise weit mehr als 400.000 Menschen. Ursprünglich war das Flüchtlingslager vor 20 Jahren für 90.000 Menschen ausgelegt.
„Ich habe am Donnerstag morgen einen Anruf von unserem DRK-Generalsekretariat aus Berlin erhalten. Das DRK hatte in den vergangenen Monaten viele Hilfsflüge mit Zelten, Decken und Essensrationen nach Somalia und Kenia gesendet. Nun werden aber zusätzliche Gesundheitsvorsorgen benötigt. Das Kenianische Rote Kreuz hat vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) die Leitung des neuen Flüchtlingslagers IFOII übertragen bekommen, in dem rund 60.000-100.000 Menschen leben. Das Kenianische Rote Kreuz hat nun internationale Rotkreuzunterstützung für die ersten Monate angefordert, um diese Aufgabe bewältigen zu können. Ich soll als Teamleader einer Gesundheitsstation den weiteren Einsatz vor Ort gemeinsam mit dem spanischen Roten Kreuz vorbereiten“, sagt Marcus Sting.
Für den 38-jährigen Familienvater ist dies der 11. Auslandseinsatz seit 1994, darunter bereits drei Mal in Afrika.
„Genau weiß ich nicht was mich in diesem Einsatz erwarten wird. Das ist aber nicht ungewöhnlich. Detailliertere Informationen erhalte ich am Montag vor dem Abflug und vor Ort in Kenia. Durch die Einsatzerfahrung der letzten Einsätze weiß ich allerdings, dass man sich deswegen keine Gedanken machen muss.. Deshalb fliege ich ja nach Afrika, um vor Ort die benötigten Informationen zu bekommen“, ergänzt Marcus Sting.
Sein Arbeitgeber, der DRK-Kreisverband Siegen-Wittgenstein, hat Marcus Sting ohne zögern freigestellt. „Wir wissen wie dringend die Hilfe vor Ort benötigt wird. Seine Kolleginnen und Kollegen werden Ihn dadurch unterstützen, dass Sie seine Arbeit soweit es geht im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Projekte fortführen“, sagt Kreisgeschäftsführer Ralf Henze.
Update:
Der Siegener Rotkreuzler Marcus Sting ist nach dreieinhalb Wochen von seinem Auslandseinsatz in Kenia zurückgekehrt. Die Lage nach der Dürrekatastrophe in Ostafrika hat sich nach wie vor nicht entspannt. Vielmehr hat sich die Sicherheitssituation so verschlimmert, dass kein internationales Personal im größten Flüchtlingslager der Welt mit Namen Dadaab, arbeiten kann.
Das DRK wir nun ein Krankenhaus in Nairobi kaufen und dem Kenianischen Roten Kreuz als Spende übergeben. Das Kenianische Rote Kreuz wird das Personal stellen. "Ich hatte die Aufgabe, die Situation in Nairobi und Dadaab zu beurteilen und Unterstützungsmöglichkeiten zu suchen. Dazu gehörten Kostenermittlungen, Erarbeitung von Konzepten mit UNHCR und dem Kenianischen Roten Kreuz. Die aktuellen Entführungen von internationalem Personal und Attentaten haben ein Arbeiten im Flüchtlingslager Dadaab fast unmöglich gemacht. Ich bin froh, dass wir nun das Krankenhaus in Nairobi, inklusive Zelte und medizinischer Ausrüstung kaufen können", sagt Marcus Sting. "
Eine Rotkreuzhelferin hat Marcus Sting in Nairobi abgelöst, um die vorbereiteten Arbeiten nun umzusetzen.
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