05.08.2010 EQ Zertifizierung für Ortsverein Bad Laasphe
Mit der ersten Zertifizierung im EQ System konnte der DRK-Orstverein Bad Laasphe eine Vorreiterrolle im Landesverband Westfalen Lippe übernehmen.
Das war Premiere am Freitagabend. Premiere für Bad Laasphe, für Wittgenstein, und für ganz Nordrhein-Westfalen. Als erster DRK Ortsverein in Nordrhein-Westfalen bekamen die ehrenamtlichen Helfer aus Bad Laasphe nämlich am Freitag eine Zertifizierungsurkunde über eine effiziente Qualitätssicherung im Ehrenamt überreicht.
Der Landesrotkreuzleiter Heinz-Wilhlem Upphoff, der Leiter der Servicestelle Ehrenamt vom DRK Landesverband Westfalen-Lippe, Volker Schmid, der Kreisvorsitzende Landrat Paul Breuer, die Geschäftsführung des DRK Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein und die Kreisrotkreuzleitung – sie alle waren gekommen, um dem DRK Bad Laasphe – dem Ortsverein mit der Vorreiterrolle für ganz Nordrhein-Westfalen – zu diesem großartigen Erfolg zu gratulieren. Mit dem Qualitätsmanagement im Ehrenamt, kurz EQ, haben die Bad Laaspher Rotkreuzler einen entscheidenden Maßstab gesetzt.
Bei bestem Sommerwetter wurde am Freitagabend vor dem DRK Haus in Bad Laasphe das Zertifikat übergeben und von den Verantwortlichen des Bad Laaspher Ortsvereins eindrucksvoll erklärt und dargestellt, was diese Zertifizierung bedeutet. „Stillstand bedeutet Rückschritt“, machte Rotkreuzleiter Marco Klein deutlich. Über Jahre hinweg, so machten Marco Klein und der Vorsitzende des Bad Laaspher Ortsvereins, Fritz Bosch, am Freitagabend noch einmal deutlich, könne man beim DRK in Bad Laasphe einen sehr hohen Qualitätsstandard vorweisen. Nun habe man den großen Schritt gewagt, diese Qualitätsstandards zu sichern und zertifizieren zu lassen. Das heißt, die Arbeit des Bad Laaspher Ortsvereins wurde von einer externen Stelle genauestens unter die Lupe genommen, und es wurde überprüft, wie effektiv die standardisierten Abläufe tatsächlich sind. Das Ergebnis fiel sehr positiv aus. „Anforderungen voll erfüllt, Zertifikatserteilung befürwortet“, urteilte der Landesverband.
Doch der Weg bis zu diesem Punkt war lang, wusste Rotkreuzleiter Klein zu berichten. „Das ging nicht von heute auf Morgen. Erste Gespräche liefen schon in 2007. Es mussten dann Checklisten erstellt werden, Abläufe mussten genau festgelegt werden und dann musste das System von jedem einzelnen Kameraden auch umgesetzt und gelebt werden“, erklärte Klein. Gemäß den Hauptaufgaben hat sich der Bad Laaspher Ortsverein beim EQ wahlweise für das Modul Sanitätsdienst entschieden. „Es darf für den Patienten keinen Unterschied machen, ob ein Rettungswagen aus dem Hauptamt oder dem Ehrenamt kommt, die Qualität muss immer auf dem gleichen hohen Niveau vorhanden sein“, machte Klein deutlich. Wie gut die Bad Laaspher Kameraden diese Qualität beherrschen, wurde eindrucksvoll in einer Einsatzübung gezeigt, bei der ein verunfallter Radfahrer versorgt werden musste. Hier wurde der Vorteil des EQ deutlich: Ohne große Überlegungen und Mühen konnten die beiden Rettungssanitäter René Achenbach und Fabian Dietrich den Radfahrer versorgen. Alle Abläufe, alle Maßnahmen und die Vorgehensweise waren klar geregelt, der Einsatzablauf ein Selbstläufer. Im Notfallrucksack und im gesamten Rettungswagen hatte jedes Gerät, jedes Verbandpäckchen seinen vorgegebenen Platz. Jeder konnte nahezu blind arbeiten und ein langes Suchen oder Überlegen war nicht notwendig.
Auch der Kreisvorsitzende des DRK in Siegen-Wittgenstein, Landrat Paul Breuer, freute sich über den Erfolg in Bad Laasphe: „Glückwunsch für die Offenheit im Neuen“, wandte sich Breuer an seine Kameraden. Er machte auch deutlich, dass die Stadt Bad Laasphe und ganz Wittgenstein von diesem Schritt profitiert: „Das beste Marketing ist die Qualität“. Voll des Lobes und der Anerkennung war auch Landesrotkreuzleiter Heinz-Wilhelm Upphoff: „Seit 2000 gibt es Diskussionen um Qualität im Ehrenamt. Ehrenamt und Qualität schließen sich nicht aus. Die ganz große Botschaft muss sein, Ehrenamt und Hauptamt auf einer Linie zu haben. Dieser große Erfolg wird sich rechnen“.